Das Endocannabinoid-System ist eine grundlegende, aber wenig bekannte Komponente unseres Körpers, die eine entscheidende Rolle bei der Regulierung zahlreicher physiologischer Funktionen spielt. Seit seiner Entdeckung in den 1990er Jahren haben Wissenschaftler die Komplexität und Bedeutung dieses Systems für die Aufrechterhaltung der Homöostase (die Fähigkeit eines Organismus, trotz Veränderungen in der Umgebung stabil zu bleiben) enthüllt. Aber was genau ist das Endocannabinoid-System und wie beeinflusst es unser Wohlbefinden? In den letzten Jahren ist das Interesse an aus Cannabis gewonnenen Produkten wie Cannabidiol (CBD) erheblich gestiegen. Dieses Interesse hat zu verstärkter Forschung darüber geführt, wie diese Verbindungen mit dem Endocannabinoid-System und seinen vielfältigen Eigenschaften interagieren. Das Verständnis der Funktionsweise dieses Systems ist unerlässlich, um die Art und Weise, wie CBD und andere Cannabinoide unseren inneren Zustand beeinflussen können, vollständig zu verstehen. In diesem Artikel werden wir eingehend untersuchen, was das Endocannabinoid-System ist, wie es funktioniert und warum es im Zusammenhang mit CBD-Produkten so relevant ist.
Wie wurde das Endocannabinoid-System entdeckt?
Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems (ECS) war ein schrittweiser Prozess, der mit der Erforschung der aktiven Komponenten von Cannabis begann und mit der Identifizierung von Cannabinoid-Rezeptoren und ihren endogenen Liganden fortgesetzt wurde. Ein erster bedeutender Schritt wurde 1964 unternommen, als Dr. Raphael Mechoulam und sein Team die Isolation von Tetrahydrocannabinol (THC), dem wichtigsten psychotropen Bestandteil von Marihuana, erreichten¹. Dieser Fund ermöglichte es den Wissenschaftlern, die Interaktion von THC mit dem menschlichen Körper zu untersuchen, da die Wirkung von Marihuana bis dahin unbekannt war. Etwas später, in den späten 80er Jahren, wurden spezifische Rezeptoren im Gehirn identifiziert, die sich an THC binden². Sie befinden sich hauptsächlich im zentralen Nervensystem. Später wurde der CB2-Rezeptor entdeckt, der sich hauptsächlich in den Zellen des Immunsystems befindet³. Nach der Identifizierung der Cannabinoid-Rezeptoren suchte man nach den endogenen Liganden, die sie aktivieren. 1992 wurde Anandamid, das erste bekannte Endocannabinoid, entdeckt, gefolgt von 2-Arachidonoylglycerol (2-AG)⁴. Diese Verbindungen sind Substanzen, die der Körper selbst erzeugt und die eine molekulare Struktur haben, die den von der Cannabispflanze produzierten Cannabinoiden sehr ähnlich ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Endocannabinoid-System durch eine Reihe von Forschungen entdeckt wurde, die mit der Isolation von THC begannen und mit der Identifizierung von Cannabinoid-Rezeptoren und ihren endogenen Liganden fortgesetzt wurden. Dieses molekulare Signalsystem ist für die Aufrechterhaltung der Homöostase im menschlichen Körper von grundlegender Bedeutung.
Das Endocannabinoid-System und CBD
Obwohl anfangs die Wirkung von THC auf das ECS aufgrund seiner offensichtlichen Effekte erforscht wurde, begann man später, andere Cannabinoide wie Cannabidiol (CBD) zu untersuchen. Dies ist eine der Hauptverbindungen in nicht-psychotropen Cannabispflanzen (Hanf), die auf verschiedene Weise mit diesem System interagiert. CBD moduliert die Signalübertragung des ECS indirekt, indem es die Wirkungen von natürlichen Endocannabinoiden wie Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) verstärkt. Dies geschieht durch die Hemmung bestimmter Enzyme, die für den Abbau von Anandamid verantwortlich sind, was den Anandamidspiegel im Gehirn erhöht⁵. Dank dessen hat CBD verschiedene Eigenschaften:
- Entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen: Diese Verbindung hat nachweislich signifikante entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Diese Effekte sind teilweise auf seine Fähigkeit zurückzuführen, mit Cannabinoid-Rezeptoren zu interagieren, wodurch die Freisetzung von pro-entzündlichen Zytokinen reduziert und die Schmerzwahrnehmung moduliert wird⁶.
- Auswirkungen auf neurologische Störungen: Die Fähigkeit von CBD, die Signalübertragung des ECS und anderer Neurotransmittersysteme zu modulieren, macht es zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Behandlung verschiedener neurologischer Störungen, wie dem Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS) oder dem Dravet-Syndrom (DS)⁷.
- Auswirkungen auf die Regulierung von Schlaf und Erholung: Neben seinen schmerzlindernden, entzündungshemmenden und kosmetischen Eigenschaften könnte CBD laut der 2020 veröffentlichten Studie von Suraev auch dazu beitragen, Angst und Stress zu reduzieren⁸. Dies macht es zu einer großartigen Verbindung, um beim Einschlafen zu helfen und zu einer besseren Erholung beizutragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass CBD auf verschiedene Weise mit dem Endocannabinoid-System interagiert, indem es die Aktivität von Cannabinoid-Rezeptoren indirekt moduliert und multiple physiologische Wege beeinflusst. Sein Potenzial reicht von der Behandlung neurologischer Störungen bis zur Regulierung des Stoffwechsels und von Entzündungen, was es zu einer Verbindung von großem Interesse in der Forschung und klinischen Praxis macht. Trotz all der Erklärungen erinnern wir Sie von The Tree CBD noch einmal daran, dass CBD kein Medikament ist und nicht dazu bestimmt ist, Krankheiten zu diagnostizieren, zu behandeln oder zu heilen. Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie krank sein könnten oder unter Beschwerden leiden, die über einen längeren Zeitraum anhalten, ist es immer am besten, einen Arzt zu konsultieren und dessen Empfehlungen zu befolgen.
Referenzen Gaoni, Y., & Mechoulam, R. (1964). Isolation, structure, and partial synthesis of an active constituent of hashish. Journal of the American chemical society, 86(8), 1646-1647. Devane, W. A., Dysarz, F. 3., Johnson, M. R., Melvin, L. S., & Howlett, A. C. (1988). Determination and characterization of a cannabinoid receptor in rat brain. Molecular pharmacology, 34(5), 605-613. Munro, S., Thomas, K. L., & Abu-Shaar, M. (1993). Molecular characterization of a peripheral receptor for cannabinoids. Nature, 365(6441), 61-65. Devane, W. A., Hanuš, L., Breuer, A., Pertwee, R. G., Stevenson, L. A., Griffin, G., … & Mechoulam, R. (1992). Isolation and structure of a brain constituent that binds to the cannabinoid receptor. Science, 258(5090), 1946-1949. Micale, V., Di Marzo, V., Sulcova, A., Wotjak, C. T., & Drago, F. (2013). Endocannabinoid system and mood disorders: priming a target for new therapies. Pharmacology & therapeutics, 138(1), 18-37. Burstein, S. (2015). Cannabidiol (CBD) and its analogs: a review of their effects on inflammation. Bioorganic & medicinal chemistry, 23(7), 1377-1385. FICHA TECNICA EPIDYOLEX 100 MG/ML SOLUCION ORAL. (s. f.). — https://cima.aemps.es/cima/dochtml/ft/1191389001/FT_1191389001.html Suraev, A. S., Marshall, N. S., Vandrey, R., McCartney, D., Benson, M. J., McGregor, I. S., … & Hoyos, C. M. (2020). Cannabinoid therapies in the management of sleep disorders: a systematic review of preclinical and clinical studies. Sleep medicine reviews, 53, 101339.